Am 03. Oktober 2022 beteiligten sich wiederum zahlreiche Einrichtungen an der jährlich statfindenden „Türen auf mit der Maus“-Aktion – auch die Hochschule Aalen in Zusammenarbeit mit explorhino. Zum diesjährigen Motto „Spannende Verbindungen“ erkundeten zwanzig Kinder zunächst die Labore der neuen Forschungsgebäude der Hochschule, bevor sie im Experimente-Museum explorhino selber experimentieren durften.
Den Türen auf-Tag der Sendung mit der Maus gibt es bereits seit 2011, immer am 03. Oktober – und dieses Jahr öffneten die Hochschule Aalen und das Experimente-Museum explorhino bereits zum zweiten Mal ihre Türen für interessierte Kinder. Unter dem Titel „Verbindungen durch Licht und Wärme“ erhielten zwanzig Kinder in zwei Gruppen zuerst eine exklusive Laborführung durch das SmartPro-Team der Hochschule. Danach konnten die Kinder im explorhino selbst mit Verbindungen experimentieren.
Experimentieren im Labor
Normalerweise sind die Türen der modernen Labore der neuen Forschungsgebäude verschlossen. Doch am „Türen-auf-Tag“ der Sendung mit der Maus durften die Kinder – ausgestattet mit Laborkittel und Schutzbrille – die Labore hautnah erleben. Von Sara Nester, Doktorandin am Institut für Materialforschung Aalen, und David Kolb, wissenschaftlicher Mitarbeiter am LaserApplikationsZentrum, erfuhren die Kinder auf spielerische Weise, woran und an welchen Verbindungen die Wissenschaftler:innen der Hochschule Aalen forschen. Im Fokus: Verbindungen, die durch Licht und Wärme hergestellt werden.
„Welche Materialien habt ihr denn schon mal miteinander verbunden?“, fragte Sara Nester zu Beginn im Foyer der neuen Forschungsgebäude. Denn sie verbindet in ihrer Doktorarbeit Metalle mit faserverstärkten Hochleistungs-Kunststoffen, damit zukünftig zum Beispiel leichtere Elektroautos mit geringerem Energiebedarf gebaut werden können. Danach ging es auch schon ins erste Hochschullabor. Dort zeigte David Kolb zunächst das Gegenteil von Verbinden – das Trennen. Mit einem Laser schnitt er Blechstreifen zu, von denen jedes Kind einen erhielt. Um nun aber dafür zu sorgen, dass Kunststoff und Metall besser zusammenhalten, wurde die Oberfläche der Blechstreifen anschließend nochmals mit dem Laser behandelt. Unter dem Mikrosokop konnten die Nachwuchsforscher das Ergebnis der Laserbehandlung entdecken: „Da sind jetzt ja lauter Rillen drin!“ Durch die Rillen wird eine größere Kontakfläche geschaffen, die anschließend ein festere Verbindung zwischen Metall und Kunststoff ermöglicht.
Im nächsten Labor zeigte Sara Nester wie Wärme beim sogenannten thermischen Direktfügen eingesetzt werden kann, um einen Blechstreifen mit einem Kunststoffelement zu verbinden. Nachdem alle Kinder ihre eigene Verbindung zwischen Metall und Kunststoff in den Händen hielten, ging es wieder zurück zu den Lasern. Diesmal allerdings zur Verzierung – und um eine ganz andere Verbindung zu schaffen: Der Name des jeweiligen Kindes wurde auf den Schlüsselanhänger gelasert und mit der Maus sowie dem Elefanten farbig verziert.
Selbst experimentieren
Im zweiten Teil der Veranstaltung erhielten die Kinder im Experimente-Museum explorhino zunächst ein kurze theoretischen Einführung: Wie funktioniert Gips? Was ist ein nicht-newtonsches Fluid, also eine Flüssigkeit, die unter Druck ihre Viskosität ändert? Prominente Beispiele für solche Flüssigkeiten sind zum Beispiel Ketchup, das unter Druck fester, und Blut, das unter Druck flüssiger werden. Auf die Theorie folgte die experimentelle Praxis: Mit Gips wurden Verbindungen geschaffen sowie mit Wasser und Stärke das Verhalten nicht-newtonscher Flüssigkeiten untersucht – und das Alles mit viel Spaß und Neugier und dreckigen Laborkitteln.
„Die junge Generation für die Wissenschaft zu begeistern, ist eine wichtige Aufgabe für uns“, bekräftigt Prof. Dr. Harald Riegel, Rektor der Hochschule Aalen und lädt gleichzeitig alle interessierten Kinder am 15.10.2022 zur Kinder-Uni ein. Thema ist dort „Putzen mit dem Laser ohne Besen und Lappen – Einfach genial“. Die Anmeldung finden Sie auf der Seite des explorhino: https://explorhino.de
Mehr Informationen: Die Hochschule Aalen zählt zu den forschungsstärksten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Deutschland. Mit dem Kooperationsnetzwerk SmartPro, an dem über 60 Partner aus Industrie, Forschung und Transfer beteiligt sind, hat die Hochschule ihre Forschung noch stärker auf Zukunftsthemen wie Klimaschutz und Ressourcenschonung fokussiert. Das explorhino mit explorhino Science Center und explorhino Schülerlabor weckt das frühe Interesse an den Naturwissenschaften durch spielerischen Zugang. Mehr zum explorhino gibt es unter: https://explorhino.de
Fotohinweis:
Titelbild: Gruppenbild mit der Maus – als Mitbringsel gab es einen selbsthergestellten Maus-Schlüsselanhänger für jedes Kind | © Hochschule Aalen | Studierende des Studienbereichs Human Centricity
Beitragsbild: Spannenden Einblicke ins Laserlabor der Hochschule Aalen gab es am „Türen-auf-Tag“ für zwanzig Kinder | © Hochschule Aalen | Studierende des Studienbereichs Human Centricity