Kunststoffe sind in einer modernen Welt unverzichtbar. Bislang werden sie mehrheitlich aus fossilem, endlichem Rohöl erzeugt. Ein oft leichtfertiger Umgang der Gesellschaft mit Kunststoffprodukten belastet die Umwelt zusätzlich zum Verbrauch fossiler Rohstoffe. Um Altkunststoffe zukünftig nachhaltig wiederverwerten zu können, verfolgt die Hochschule Aalen zusammen mit Partnern aus der baden-württembergischen Industrie einen ganzheitlichen Ansatz zur Wiederverwertung von sogenannten Post-Consumer (PCR-) Kunststoffen, also Kunststoffen aus Haushalts- und Gewerbeabfällen. Intelligentes Recycling, angefangen bei Recycling-gerechtem Design unter Einsatz digitaler Simulationsmethoden bis hin zur Berücksichtigung fertigungstechnischer und ökonomischer Belange, ist eine entscheidende Voraussetzung für nachhaltige Produkte mit reduziertem CO2-Fußabdruck.
Baden-Württemberg als Vorreiter für Kunststoff-Recycling
Baden-Württemberg beabsichtigt, eine Vorreiterrolle in den Bereichen klimaneutrale Produktion und Green-Tech einzunehmen. Das Innovationsvorhaben „SusplasPro“ zur möglichen Wiederverwertung von Post-Consumer-Kunststoffen (PCM) mit einem Projektvolumen von 1,2 Millionen Euro ist ein Förderprojekt des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes. Der von der GARDENA Manufacturing GmbH in Heuchlingen koordinierte Forschungsverbund umfasst zusammen mit den Firmen Merkle CAE Solutions GmbH in Heidenheim und der Plexpert GmbH in Aalen insgesamt drei Industriepartner. Gemeinsam mit Prof. Dr. Iman Taha und Prof. Dr. Achim Frick von der Hochschule Aalen forschen sie an innovativen, praxistauglichen Recyclinglösungen. „Ein weiteres Ziel ist es, anhand unserer Forschungsergebnisse Entwicklungsrichtlinien für neue Produkte aus PCM-Rezyklaten abzuleiten. Diese sollen anschließend in die industrielle Praxis integriert und über die Hochschule und unsere Studierenden multipliziert werden“, sagt Prof. Dr. Iman Taha.