Auf ihrer Sommertour machte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, dieses Jahr Halt an der Hochschule Aalen. Sie informierte sich vor Ort über Maßnahmen zur MINT-Förderung und Fachkräftesicherung und ließ sich einen Einblick in Forschungs-, Transfer- und Gründungsförderung an der Hochschule Aalen geben. „Wir freuen uns sehr über das wertschätzende Interesse der Ministerin und die fachliche Diskussion zur Stärkung unserer Region und der Hochschule“, freute sich Rektor Prof. Dr. Harald Riegel. 

„Die Hochschule Aalen ist ein wesentlicher Motor für die Innovationskraft der Wirtschaft der Region und des Landes. Bei Forschung und Technologietransfer hat sie neben Weltmarktführern insbesondere auch die kleinen und mittleren Unternehmen im Fokus. Sie ist eine Talentschmiede für den so dringend benötigten Fachkräftenachwuchs und sie leistet mit dem Gründungscampus in Kooperation mit dem Inno-Z hervorragende Arbeit für die Unterstützung von zahlreichen Start-ups“ sagte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus während ihres Besuchs an der Hochschule Aalen. Die Wirtschaftsministerin hatte sich während eines Rundgangs durch die Forschungsgebäude ZiMATE und ZTN sowie während eines Gesprächs ein Bild gemacht, welche Arbeit die Hochschule Aalen in den Bereichen MINT- und Gründungsförderung und vor allem in den Bereichen Forschung und Transfer für die Zukunftsfähigkeit der Region und des Landes leistet. Zentraler Gesprächspunkt des Besuchs war der Fachkräftemängel in Deutschland einerseits und wie Hochschulen für angewandte Wissenschaften die Wirtschaft durch Forschung und Transfer für die Herausforderungen resilienter machen können.

MINT-Förderung schon in jungen Jahren

Zentral für die Begegnung des Fachkräftemangels sieht Hochschulrektor Prof. Dr. Harald Riegel bereits die Förderung der Jüngsten. „Wir begeistern am Campus mit explorhino Kinder für MINT-Themen“, erklärte Riegel im Gespräch. Weiterführende Angebote für Jugendliche spielten am Übergang von der Schule zum Studium eine entscheidende Rolle. „Dazu haben wir die explorhino-Angebote mit einer Schulkontaktstelle erweitert“, berichtete Riegel. Wenn die Studierenden dann erstmal an Bord seien, könne für jeden eine maßgeschneiderte Ausbildung angeboten werden, vom Bachelor über den Master bis zur Promotion an der Hochschule Aalen. „Wir erfahren bei der akademischen Ausbildung seit der Verleihung des Promotionsrechts an forschungsstarke Lehrende keine Grenzen mehr und können den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Region für die Region wie eine technische Universität mit den Vorteilen der Praxisnähe einer Hochschule für angewandte Wissenschaften ausbilden.“

Internationalisierung des Studienangebots

Eine weitere Maßnahme zur Fachkräftesicherung sieht die Hochschule Aalen in der zunehmenden Internationalisierung ihres Lehrangebots. „Wir bieten bereits viele englischsprachige Masterstudiengänge an, die für internationale Studierende in Aalen offen sind“, erklärte Riegel weiter und ergänzte: „Wir arbeiten gerade an einem Konzept für englischsprachige Bachelor-Studiengänge, die weitere internationale Studierende in die Region bringen werden. Neben dem positiven Effekt eines vielfältigen, internationalen Campus können wir so dem MINT-Fachkräftemangel frühzeitig begegnen. Gemeinsam mit den Unternehmen der Region soll den internationalen Studierenden eine langfristige Perspektive in Deutschland angeboten werden, damit sie nach dem Studium als Fachkräfte in der Region bleiben. 

Exzellenz in Forschung und Transfer

Während ihres Rundgangs in den Forschungsgebäuden ZiMATE und ZTN informierte sich die Ministerin direkt bei den Forschenden über deren tägliche Arbeit. Seit Jahren gehört die Hochschule Aalen zu den forschungsstärksten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Deutschland, was sich vor allem in der Einwerbung von Drittmitteln widerspiegelt. Das komme auch in Stuttgart an. „Die Hochschule hat mit den beiden Zentren ZiMATE und ZTN Leuchtturmprojekte für Technologiethemen der Zukunft wie Nachhaltigkeit und hocheffiziente Energietechnik geschaffen. Anwendungsorientierte Forschung ist gerade in solchen Brennpunkttechnologien immens wichtig für unsere kleinen und mittleren Unternehmen“, sagte Dr. Hoffmeister-Kraut, und versicherte: „Wir nehmen wahr, dass die Hochschule Aalen diese Aufgabe exzellent erfüllt und damit ein unverzichtbarer Partner für viele Unternehmen ist.“. In den 2020 eröffneten Forschungsgebäuden forschen Teams der Hochschule Aalen an der Entwicklung innovativer Materialien und Produkte, die die Lebensqualität der Menschen verbessern und limitierte Ressourcen sowie unser Klima schonen. „Durch unsere engen Kooperationen mit regionalen und überregionalen Unternehmen transferieren wir unsere Forschungsergebnisse unmittelbar in die Industrie und unterstützen die Unternehmen bei der Bewältigung der Transformation“, erklärte Prof. Dr. Volker Knoblauch, Prorektor für Forschung und Transfer, und ergänzte: „Die Forschung ermöglicht uns, unsere Lehre aktuell zu halten und hochqualifizierte Arbeitskräfte in Zukunftsfeldern auszubilden. Zudem werden wir durch unsere Forschungserfolge international in der Scientific Community als attraktiver Standort wahrgenommen.“ Um diese wichtige Aufgabe fortführen zu können, bedürfe es der Unterstützung der Landes- und Bundesregierung, machte Knoblauch während des Rundgangs deutlich.

Ein regionales Ökosystem für Gründungen

Seit mehr als vier Jahren nimmt die Hochschule Aalen unter den mittleren Hochschulen einen der Top drei Plätze in Deutschland im sogenannten Gründungsradar ein. Dass in Aalen so gute Bedingungen für Gründungsinteressierte herrschen, ist der guten Zusammenarbeit zwischen Stadt, Landkreis, den Industrieverbänden und der Hochschule zu verdanken. „Wir bieten unseren Gründungsinteressierten in Aalen ein regionales Ökosystem, in dem sie für jeden unternehmerischen Schritt Unterstützung erhalten“, erklärte Prof. Dr. Andreas Ladurner, Prorektor für Lehre und Gründungshochschule. Egal ob Coachingangebote, Werkstätten oder Räumlichkeiten für ein junges Start-up im Innovationszentrum (INNO-Z), das gemeinsam von Hochschule, Stadt und Landkreis betrieben und von der EU und dem Land Baden-Württemberg gefördert wird – Aalen schafft beste Bedingungen für erste unternehmerische Gehversuche. „Start-ups haben eine wesentliche Bedeutung für die Entwicklung neuer, auf Daten und digitalen Technologien basierenden Geschäftsmodellen. Oft sind Start-ups wesentliche Gestalter von disruptiven Innovationen. Ich begrüße es sehr, dass die Hochschule Aalen ein derart hohes Engagement in die Förderung von Gründerinnen und Gründern legt“, so Dr. Hoffmeister-Kraut.

Fotohinweis: Während eines Rundgangs durch die Labore der Hochschule Aalen machte sich Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut ein Bild von den Forschungsvorhaben in Aalen. Begleitet wurde sie dabei von Rektor Prof. Dr. Harald Riegel, Prorektor Prof. Dr. Volker Knoblauch, Prorektor Prof. Dr. Andreas Ladurner und Prorektor Prof. Dr. Heinz-Peter Bürkle (von rechts). Foto: © Hochschule Aalen | Jan Walford