Am 3. März ist Welttag des Hörens. Das Motto dieses Jahr: Eigenverantwortung für Hörvorsorge übernehmen. Die Hochschule Aalen forscht nicht nur zu Präventionsmaßnahmen, korrekter Hörversorgung und langfristiger Gesundheitsvorsorge, sondern bildet dafür auch Fachkräfte im Studiengang „Audiologie und Hörakustik“ aus, die den demografischen Wandel und moderne Krankheiten begleiten.

Die Bedeutung von Lärmschutzprävention, regelmäßigen Höruntersuchungen ab 60 Jahren und eine frühzeitige Hörgeräteversorgung – diese Themen rücken zum diesjährigen Weltgesundheitstag in den Fokus. Anlässlich des Welttags des Hörens am 3. März wird dazu aufgerufen, das Bewusstsein für Hörgesundheit in allen Bevölkerungsgruppen zu stärken. Arbeitgeber, Bildungseinrichtungen und Gesundheitseinrichtungen sind eingeladen, präventive Maßnahmen in ihre täglichen Abläufe zu integrieren und so zu einer nachhaltig gesunden Hörkultur beizutragen. Dazu leistet auch der Studiengang „Audiologie und Hörakustik“ der Hochschule Aalen durch die Ausbildung künftiger Fachkräfte einen wertvollen Beitrag.

Lärmschutz als Fundament für gutes Hören

Lärm gehört zu den häufigsten Risikofaktoren für Hörverlust. „Durch gezielte Präventionsmaßnahmen, wie den Einsatz von Gehörschutz in lauten Umgebungen und eine bewusste Reduktion von Lärmbelastung im Alltag, können wir vielen Fällen von vermeidbarem Hörverlust effektiv entgegenwirken“, erklärt Annette Limberger, Professorin für Audiologie an der Hochschule Aalen. Hier wurde vor einiger Zeit eine Untersuchung zur Lärmbelastung von Freizeitmusikerinnen und -musikern durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass die Pegel das gesunde Maß vor allem auch bei den Proben deutlich überschreiten und dass vor allem hier wenig auf Gehörschutz geachtet wird. „Hier können normale Gehörschutzstöpsel schon eine gute Abhilfe schaffen, wobei sich für Freizeit- und Berufsmusikerinnen und -musiker aber auch individueller Gehörschutz anbietet, der den Frequenzgang der Musik möglichst nicht beeinflusst“, so Prof. Dr. Steffen Kreikemeier, Studiengangsleiter „Audiologie und Hörakustik“, der sich in auch wissenschaftlich mit Gehörschutz beschäftigt, unter anderem im Rahmen des SmartPro-Projekts 3DPräkomMed.

Regelmäßige Höruntersuchungen gegen Demenz und Depression

Insbesondere ab dem 60. Lebensjahr steigt das Risiko für altersbedingten Hörverlust. Regelmäßige Hörtests ermöglichen eine frühzeitige Diagnose und eine adäquate Versorgung. „Frühzeitige Diagnosen sind entscheidend. Sie geben Betroffenen die Möglichkeit, zeitnah Maßnahmen zu ergreifen, die nicht nur das Hörvermögen erhalten, sondern auch zu einer besseren Lebensqualität beitragen“, betont auch Sabine Burr vom Beirat für Menschen mit Behinderungen in Aalen. „Diese Maßnahmen fördern nicht nur die Hörgesundheit, sondern helfen zum Beispiel auch, das Risiko von Demenz und Depression zu senken“, betonen Limberger und Kreikemeier.

Aktuelle Studien belegen, dass eine frühzeitige Hörgeräteversorgung weit über das reine Hörvermögen hinaus positive Effekte hat. „Die Korrektur von Hörverlust durch moderne Hörgeräte kann dabei helfen, soziale Isolation zu verhindern und das Risiko von kognitiven Einschränkungen, wie Demenz, sowie von Depressionen signifikant zu reduzieren“, erläutert Limberger. Hörgeräte ermöglichen nicht nur die Wiederherstellung des Hörvermögens, sondern fördern auch die mentale Gesundheit, indem sie die Kommunikation und das soziale Miteinander stärken.

Weiterführende Informationen

Sollten Sie von einem Hörverlust betroffen sein oder Probleme mit Ihren Hörgeräten haben, so bietet die Hochschule Aalen hierzu die Möglichkeit einer Beratung an. Anmelden können Sie sich hierzu unter Hoerakustik@hs-aalen.de

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich bei Fragen und Anregungen zur Inklusion in der Stadt Aalen an folgende E-Mailadresse wenden: Inklusion@aalen.de

    Fotohinweis:

    „Audiologie und Hörakustik“-Studierende lernen in ihrem Studium, wie gutes Hören funktioniert, wie eine optimale Hörversorgung aussieht und welche (Präventions-)Maßnahmen ergriffen werden können. Foto: © Hochschule Aalen | Samuel Burkart